Die Ausstellung „Bunte Götter – Golden Edition“ dokumentiert eine Forschungsgeschichte und räumt mit dem Mythos grundsätzlich weißer Skulpturen auf, der sich bis heute hartnäckig in der Kunstgeschichte hält. Die Idee weißer Skulpturen wurde in der italienischen Renaissance entwickelt, als man ein neues ästhetisches und auch intellektuelles Ideal schaffen wollte. Zu jener Zeit kopierte man Figuren der Antike und war sicher, dass man Abbilder menschlicher Körper farblos belassen muss. Das aber war ein riesiger Irrtum und nachdem man im 18. Jahrhundert gezielte Ausgrabungen tätigte, fand man überall Marmorskulpturen mit Farbresten. Tatsächlich war der lebendige Umgang mit Farben in der antiken Welt des östlichen Mittelmeerraumes selbstverständlich, erst dadurch erreichten die Künstler die gewünschte Lebenskraft der Skulptur.
Mittlerweile haben weltweit rund 3 Millionen Besucherinnen und Besucher die „Bunten Götter“ in verschiedensten Museen erlebt. Im Frankfurter Liebieghaus sind sie noch bis zum 30. August 2020 zu sehen. Tickets und weitere Informationen unter www.liebieghaus.de
Fotos: © BUNTE GÖTTER – GOLDEN EDITION. Die Farben der Antike.
Liebieghaus Skulpturensammlung – Norbert Miguletz