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Recycelte Sportkleidung mit Wow-Effekt

Date

November 6, 2019

Category

LIFE

Tags

/STYLE

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Wear fair: neueste Entwicklungen in Sachen nachhaltiger Sportmode

Umweltschutz und Klimadebatten müssen und sollten nicht nur für Schüler relevant sein, die freitags auf die Straße ziehen. Inzwischen ist diese Bewegung den „Kinderschuhen“ global entwachsen und erreicht einen Boom, von denen selbst so manche Politiker nicht zu träumen wagten. Hier mahlen die Mühlen jedoch leider sehr langsam…

Gerade in den hiesigen Breitengraden stehen wir uns selbst viel zu oft mit unserem eigenen Konsumverhalten im Weg. Wir wollen etwas zum aktiven Klimaschutz beitragen, möchten uns aber auch nicht einschränken lassen, was und wieviel wir kaufen bzw. worauf wir verzichten sollen. Aber geht das nicht anders?

Aus alt mach neu: adidas setzt Trends

Wir leben trendy, möchten immer am Puls der Zeit sein. Recycling war eher 90er? Falsch gedacht!

Immer mehr Marken recyceln alte Materialien. Dabei ist es geradezu erstaunlich, was dabei zustande kommt. adidas ist hierbei mit seiner Parley-Linie aus Ozean-Plastik führend; und das Unternehmen hat sich verpflichtet, bis 2024 nur recycelten Kunststoff zu verwenden. Jedes Teil der adidas x Parley-Reihe besteht aus mindestens 75% aufbereitetem Plastikmüll, der an Stränden und in Küstenregionen gesammelt wird, bevor er ins Meer gelangt. Bei der Produktion wird Energie und beim Färben Wasser gespart. Trotzdem reichen sich leistungsstarkes Design und Umweltschutz erfolgreich die Hände. Mit der Herstellung von einem Paar Sneaker sorgt adidas dafür, dass circa 11 Plastikflaschen nicht im Meer landen.

Der Futurecraft-Sneaker ist ein echter Wendepunkt, da er vollständig aus einem hochmodernen und einheitlichen Material besteht: Sohle, Obermaterial und Schnürsenkel sind aus demselben Kunststoff, thermoplastischem Polyurethan (TPU). Die einzelnen Bauteile dieses Laufschuhs werden ohne Klebstoff miteinander verbunden, zudem wird in der Entwicklung auf Farben verzichtet. Ein weiterer Bonus: die Futurecraft-Sneaker können an adidas zurückgeben werden, damit sie erneut zu Sneakern verarbeitet werden können. Nach den ersten erfolgreichen Tests wird diese Linie voraussichtlich in ein bis zwei Jahren in Massenproduktion gehen.

Die Konkurrenz schläft nie

Aber was treiben die Mitbewerber der Mode und Sport-Industrie? Puma zum Beispiel hat bereits angekündigt, eine Kollektion aus wiederverwerteten Plastikflaschen in die Läden zu bringen. Das Unternehmen hat sich dafür mit dem britischen Partner First Mile zusammengetan und beschäftigt mehr als 4.000 Leute, die in Haiti, Honduras und Taiwan Flaschen in einkommensschwachen Gegenden einsammeln – Müll, der sonst Straßen oder Strände überschwemmen würde. Nächstes Frühjahr sollen die ersten Schuhe und Textilien der Marke in die Geschäfte kommen.

Wenn Ihr trotz Sammelleidenschaft alte Sneaker entsorgen oder aussortieren müsst, bieten sich auch spezielle Recycling-Programme wie zum Beispiel von Nike an. Nike’s Reuse-a-Shoe gibt es bereits seit 26 Jahren – zuerst nur in Amerika, mittlerweile auch bei uns. Statt auf einer Müllkippe verbrannt zu werden, verwertet die Initiative Reuse-a-Shoe gebrauchte Sportschuhe als Rohstoff für Sportböden. Derzeit können die abgetragenen Sportschuhe unter anderem auch im Nike-Store in Frankfurt abgegeben werden. Seit Beginn des Programms sind weltweit bereits mehr als 20 Millionen abgetragene Sneaker recycelt worden. Aus dem dadurch gewonnenen Granulat „Nike Grind“ entstehen unter anderem Nike Grind-Recyclinggummi, Nike Grind-Obermaterial und Nike Grind-Schaumstoff. Es wird für einige der marktführenden Sportbeläge verwendet, wie z.B. Kunstrasen, Outdoor-Tennisplätze, Indoor-Basketballplätze und Böden für Fitnesscenter, Laufbahnen und Spielplatzbeläge.

Ebenso stellt Noah T-Shirts aus recycelter Baumwolle her, Heron Preston fabriziert Luxusartikel aus Fallschirmen, The North Face verwandelt Zelte in Taschen und selbst Prada arbeitet inzwischen mit recyceltem Nylon. So lässt es sich auch die kommenden Freitage mit ruhigem Gewissen und obendrein voll im Trend demonstrieren. Was will man mehr?