Schweren Herzens mussten wir die Türen unserer Clubs vorübergehend schließen. Damit deine Muskeln aber weiterhin gestählt bleiben, sind wir derzeit eifrig damit beschäftigt, dich mit Workout-Videos für Zuhause zu versorgen.
Für viele sind der Gang in den Club, der Ortswechsel, das Profi-Equipment, das Sehen und Gesehen-Werden mitunter die größten Motivationsfaktoren für anspruchsvolle Trainingssessions. 10kg mehr auf der Langhantel sind nicht nur effektiver, sondern machen irgendwie auch sexy. Gefühlt sind die Blicke der anderen allein auf dich gerichtet, gefühlt zählt jeder deine Klimmzüge mit. Du willst dich schließlich nicht blamieren und als Schwächling dastehen, also beißt man die Zähne zusammen und hält noch ein paar Wiederholungen extra durch.
In den eigenen vier Wänden sind wir dieser Tage ganz auf uns alleine gestellt. Keiner kontrolliert, ob wir sauber arbeiten oder nimmt zur Kenntnis, dass wir zwischendurch aus Reflex in den Kühlschrank gucken. Stattdessen versperren wir unserem Partner die freie Sicht auf den Fernseher oder werden nach verlorengegangenen Wäschestücken gefragt. Natürlich fehlen die ganzen Geräte und nein, wir haben es ausprobiert, auch Spüli auf dem Boden kann kein Laufband ersetzen. Was wir wirklich brauchen, ist eine ablenkungsfreie Trainingszone!
Wichtig ist zunächst ein positives Mindset. Wenn man es sich recht überlegt, hat das Training in den eigenen vier Wänden nämlich sogar ein paar kleine Vorteile. Zum Beispiel kann man ganz ungezwungen in Leggings mit Löchern trainieren. Auch der Weg ins Home-Gym könnte kürzer nicht sein, ganz ohne Parkplatzsuche. Ein Zimmer weiter und ihr seid direkt am Ort des Geschehens.
Bereite deine Mitmenschen auf deine geplante Session vor. Sei dabei rigoros und lasse keine Unterbrechungen zu – auch nicht, wenn nebenan das Nudelwasser überläuft. Für mehr Fokus bleibst du in dem von dir auserwählten Zimmer und schließt notfalls ab. Schalte dein Telefon auf lautlos. Befreie das Zimmer von herumliegenden Teilen, denn du brauchst ausreichend Platz. Lege dir motivierende Musik auf – am besten eine ganze, fein selektierte Playlist mit Tracks, die dich vom Aufwärmen bis zum Cool-Down begleitet.
Starte früh, dann hast du den Rest des Tages frei. Studien haben gezeigt, dass ein frühes Workout sogar effektiver ist als später am Tag. Je später du das Heim-Training einplanst, umso leichter wirst du es verschieben oder gar verdrängen.
Du hast nur noch zwanzig Minuten, bevor du wieder im Home-Office ranmusst? Kein Problem, auch schon eine Viertelstunde ist besser als gar keine Bewegung. Setz dir einen Timer, damit du nicht ständig auf die Uhr sehen musst.
Lass die Endorphine tanzen. Hohe Intensitäten setzen Glückshormone frei – deshalb sind sie gerade zu Beginn deiner Session wichtig. Super effektiv sind zum Beispiel Jumping Jacks. Sie sind einfach, können überall ausgeführt werden und bringen dein Herz ordentlich zum Pumpen.
Nutze das, was du hast. Verwende Plastikflaschen als Hanteln und entfalte die bisher unentdeckten Verwandlungsqualitäten deines Sofas als Bank für Dips oder Bulgarian Split Lunges (Ausfallsschritte mit dem hinteren Bein auf dem Sofa als erhöhte Ablage).
Viel Spaß beim Workout!
#HOMEWORKOUT711