Wirklich smart oder zu ungenau?
In unserem letzten Blogartikel SLEEP MODE haben wir euch 3 spannende Facts zum Thema Schlaf verraten und kamen zu dem Fazit, dass nicht nur die Schlafdauer, sondern auch die Qualität des Schlafs eine wichtige Rolle spielt. Wie können wir jedoch die Schlafqualität messen und auf Basis dessen unseren Schlaf optimieren?
Unser Schlaf verläuft in mehreren Zyklen. Während einer achtstündigen Nachtruhe durchlaufen wir etwa 4 bis 5 Schlafzyklen von jeweils 70 bis 110 Minuten. Jeder Zyklus besteht aus mehreren unterschiedlichen Schlafphasen, welche einen bestimmten Einfluss auf unsere körperliche und mentale Erholung haben.
Grundsätzlich werden zwei Arten von Schlaf unterschieden:
- REM-Schlaf
- Non-REM-Schlaf
Während dem REM-Schlaf können schnelle Augenbewegungen (Rapid Eye Movements) hinter den geschlossenen Lidern erkannt werden. Diese Phase wird auch als Traumschlaf bezeichnet, da hier besonders intensiv geträumt wird. Der Non-REM-Schlaf wird zusätzlich in folgende drei Stadien unterteilt: Einschlafphase, Leichter Schlaf und Tiefschlaf.
Ein typischer Schlafzyklus gliedert sich so: Auf die Einschlafphase folgen meist mehrere Phasen leichten Schlafs und Tiefschlafs, bevor eine REM-Schlafphase den jeweiligen Zyklus beendet. Anschließend geht es von vorne los.
Wie kann Schlaf professionell analysiert werden?
Die einzelnen Schlafstadien weisen charakteristische Merkmale in der elektrischen Aktivität des Gehirns auf und sind daher messtechnisch erfassbar. Diese Merkmale werden in einer Untersuchung im Schlaflabor bestimmt, in welchem verschiedene Methoden wie Elektroenzephalografie (EEG), Elektrookulografie (EOG) und Elektromyografie (EMG) angewendet werden. Kurz: Man wird über viele verschiedene Kabel an High-Tech-Maschinen angeschlossen, die Gehirnströme messen und eine genaue Auskunft über mögliche Schlafstörungen verraten.
Was können die gängigen Schlaftracker für Zuhause?
Bei den meisten Schlaftrackern werden folgende Parameter aufgezeichnet: Die Bewegungen, die wir im Schlaf machen (per Beschleunigungssensor), der Geräuschpegel (per eingebautem Mikrophon), und der Puls im Schlaf (per Pulssensor am Handgelenk). Hieraus wird dann versucht zu analysieren, wann und wie tief wir schlafen. Da haben wir schon das erste Problem: Liegen wir still im Bett und grübeln, denkt unser Schlaftracker natürlich, dass wir schlafen, obwohl wir hellwach sind. Wann wir schlafen, können die Messgeräte also schon mal nicht analysieren. Wie wir schlafen kann erst recht nicht durch die beliebten Tracker abgebildet werden, da sich die einzelnen Stadien, wie bereits erwähnt, in ihrer jeweiligen elektrischen Gehirnaktivität unterscheiden und diese nur im Schlaflabor gemessen werden kann. In Studien, bei denen Probanden im Schlaflabor per EEG überwacht wurden und zeitgleich einen Schlaftracker getragen haben, wird ebenfalls deutlich, dass die Schlaftracker ungenau messen – und zwar nicht nur im Vergleich zum EEG, sondern auch untereinander zwischen den verschiedenen Modellen.
Problematisch wird es einerseits, wenn dem Träger eine positiv ausfallende Schlafanalyse suggeriert wird, obwohl er Schlafprobleme hat. Andererseits können die Tracker Stress verursachen, da sie eventuell Ergebnisse zeigen, die den Träger nicht zufrieden stellen. Daher steht eine Sache definitiv fest: Schlaftracker sind unnötige Gadgets!