Sie sind speziell ausgebildet, intensiv trainiert, hoch motiviert und immer einsatzbereit: das SEK-Sondereinsatzkommando und Speerspitze der Polizei.
Egal, ob bei Zugriffen im Bereich des Rauschgifts oder Bandenkriminalität, Festnahme von bewaffneten Personen, Geiselbefreiung oder Terrorismusbekämpfung – immer dann, wenn es brenzlig wird, kommt das SEK zum Einsatz. Die Einsätze zur Verhütung und Verfolgung von Straftaten sind von erheblicher Bedeutung und zur Abwehr von einer unmittelbaren Gefahr für Leib, Leben und Gesundheit der Bevölkerung. Immer wieder kommen bei SEK-Einsätzen Personen zu Schaden, fast immer sind Festnahmen oder Verhaftungen die Folge.
Das Sondereinsatzkommando ist auf Einsätze trainiert, in denen eine angespannte Emotionslage und unkalkulierbares Verhalten der Beteiligten herrscht, wie beispielsweise eine Geiselnahme oder eskalierende Familienstreitigkeiten. Hier sind spezielle Fähigkeiten gefordert, um die Situation in den Griff zu bekommen. Hinzu kommen Einsätze wie Schutz von hochrangingen Staatsgästen, die Begleitung von Gefangenen, die besondere Sicherung oder Schutz bedürfen oder bei militanten Demonstrationen
Die beruflichen Anforderungen an die Männer sind extrem hoch, sowohl geistig als auch körperlich. Nur die Besten bestehen den Aufnahmetest und die Ausbildungszeit. Neben mentaler Stärke und spezialisierten Fähigkeiten im Bereich Schießen, Taktik und Nahkampf ist eine exzellente körperliche Fitness unabdingbar. Denn die Beamten müssen optimal auf die vielfältigen Aufgaben vorbereitet sein, müssen bereit sein, immer wieder über ihre Grenzen hinaus zu gehen und hohe Belastungen über lange Zeit zu tolerieren.
Im sportlichen Training stehen neben reinem Krafttraining auch Schnelligkeit, Wahrnehmungs- und Reaktionstraining sowie Ausdauer auf dem Programm. Die Männer sind sogenannte Hybridathleten. Denn alles ist wichtig. Einen verwundeten Kollegen aus der Gefahrenzone tragen, erfordert neben reiner Kraft vor allem Kraftausdauer. Einen Flüchtigen verfolgen und dabei über Mauern klettern, erfordert neben reiner Ausdauer auch koordinative Fähigkeiten sich an der Hubschrauberkufe nach oben ziehen, während der Hubschrauber steigt erfordert neben der Kraft bei Klimmzügen vor allem viel Griffkraft. Und das Training sollte im Idealfall so gestaltet werden, dass die Beamten sich möglichst wenig verletzen.
Das Training eines SEK Beamten sollte also vor allem eins sein – strukturiert, intelligent geplant, vielfältig und ganzheitlich. Es bietet sich an, das Training so funktionell wie möglich zu gestalten, immer eng orientiert an den im Arbeitsalltag geforderten Fähigkeiten. Neben reinem Krafttraining sollten also auch Sprints und lange Ausdauereinheiten trainiert werden. Hochintensive HIIT Einheiten im Crossfit Stil stellen die Männer nicht nur körperlich, sondern auch mental auf die Probe, denn Aufgeben darf keine Option sein. Zusätzlich trainieren sie die Kraftausdauer, verschieben die Laktatschwelle nach oben und ermöglichen es so, hohe Belastungen lange zu tolerieren. Treppenläufe, Pulls ups und Push ups mit Gewichtsweste machen den Körper fit für den Einsatz in Kampfmontur. Eine starke Körpermitte sieht nicht nur gut aus, sondern ist vor allem beim Heben, Tragen und Stemmen sowie im Nahkampftraining und beim Bodenkampf von Vorteil.
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Diesen Beitrag schrieb unser Autorenduo Pascal Skeib, Head of Training & Performance, gemeinsam mit Nina Richter, unserer befreundeten Sportwissenschaftlerin und Elite-Trainerin von Nike.