Abnehmen durch braunes Fettgewebe

Kann uns braunes Fett schlank machen?

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Neue Erkenntnisse zur körpereigenen Fettverbrennung

Hartnäckig haften sie an Bauch und Hüften: ungewollte Fettpolster. Dieses weiße Speicherfett soll uns in schlechten Zeiten mit ausreichend Energie versorgen und unser Überleben sichern. Sein Gegenstück ist das braune Fettgewebe, das als Schlüssel zu immerwährender Schlankheit gilt. Der Hamburger Endokrinologe Martin Merkel beschreibt seine Funktionsweise als „eine Wärmflasche von innen“. Braunes Fett verheizt Zucker und schlechte Fette, anstatt sie zu speichern. Daraufhin wird Wärme erzeugt, sodass wir schließlich unser Gewicht reduzieren. Was nach einem echten Wundermittel klingt, hält derzeit Forscher aus aller Welt bei Laune.

Geschickt von der Natur eingerichtet verfügen Babies über besonders viel braunes Fettgewebe. Weil sie noch nicht zittern können, erzeugt ihr kleiner Körper damit die dringend benötigte, überlebenswichtige Wärme. Braunes Fett ist voll mit Mitochondrien, den Zellkraftwerken des Körpers, die ein Auskühlen der Säuglinge verhindert. Erst vor 20 Jahren konnten Wissenschaftler braunes Fett auch an Erwachseneren feststellen. Durchschnittlich haben wir aber nur etwa 50 Gramm davon an Schultern und Nacken. Je jünger und schlanker eine Person ist, umso mehr braunes Fettgewebe enthält ihr Körper.

Wie wir uns diese übrigen Reste beim Abnehmen zunutze machen können, ist der Grundgedanke hinter vielen Studien. Dabei hat braunes Fett erst mal nur eines im Sinn: Seinen Besitzer warmhalten und nicht, ihn zu verschlanken. Wenn es gelingen würde, das bisschen braune Fett, das in unseren erwachsenen Körper noch vorhanden ist, dauerhaft vermehren und zu aktvieren, könnten unsere ungeliebten, weißen Fettpolster endgültig schmelzen.

Wie ein Experiment aus Japan und Holland beweist, kann man sein braunes Fettgewebe in nur 10 Tagen verdoppeln. Alles was man dafür tun muss, ist, sich 6 Stunden täglich einer Temperatur von 16 °C auszusetzen. Wer jetzt denkt er könne damit abnehmen, liegt aber leider falsch: Für eine bessere Isolation baut sich zusätzlich mehr weißes Unterhautfettgewebe auf. Unser Fett wird also nicht weniger, sondern mehr.

Erste Versuche, die innere Steuerung des Körpers auszutricksen und das braune Fett über Medikamente zu vermehren, sind bisher kläglich gescheitert. Mäusen wurde ein Cocktail aus neun verschiedenen Antibiotika verabreicht. Dies führte zwar zu einem Gewichtsverlust, aber vermutlich liegt der Erfolg einer schweren Antibiotikavergiftung zugrunde. Die Suche nach einem Stoff, der ähnlich wie Kälte wirkt, aber keine Nebenwirkungen mit sich bringt, geht weiter.

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